Briefkastenfirma

Im wirtschaftswissenschaftlichen Sprachgebrauch ist eine Briefkastenfirma oder Briefkastengesellschaft ein Unternehmen, welches am in seiner Satzung verankerten Unternehmenssitz lediglich eine Postadresse unterhält, während sich der tatsächliche operative Sitz der Geschäftsführung an einem anderen Ort befindet. Die Gründung einer Briefkastenfirma dient hauptsächlich dazu, die in einzelnen Ländern unterschiedliche Steuergesetzgebung zur Steuerersparnis auszunutzen. Die steuerliche Anerkennung des ausländischen Unternehmenssitzes einer Briefkastenfirma kann jedoch versagt werden, wenn für den gewählten Geschäftssitz außer der Steuerersparnis keine weiteren wirtschaftlichen Gründe sprechen. Die Umgangssprache bezeichnet vorwiegend Scheinfirmen als Briefkastenfirmen; bei diesen handelt es sich um Gesellschaften, welche real gar nicht existieren, während die Nichtexistenz der Briefkastengesellschaft im engeren Sinn nur für den jeweiligen Ort gilt.

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