Notstandswährung

Eine Notstandswährung ist ein Ersatzgeld, das von einer staatlichen Stelle oder zumindest mit Billigung einer solchen ausgegeben wird. Umgangssprachlich werden auch Gegenstände, deren Verwendung als Zahlungsmittel lediglich staatlicherseits geduldet wird, als Notstandswährungen verwendet. Das betraf unter anderem Zigaretten nach dem Zweiten Weltkrieg oder auch als Münzen verwendete Telefonmarken (Gettoni) vor der Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung in Italien. Die Bundesbank hatte bis Ende der 1980er Jahre Geldscheine im Nominalwert von fünfzehn Milliarden DM in der Eifel als Notstandswährung für einen eventuellen Kriegsfall aufbewahrt. Die Verwendung ausländischer Zahlungsmittel in Staaten mit geringem Vertrauen in die einheimische Währung stellt eigentlich die Nutzung einer Komplementärwährung dar, auch wenn der übliche Sprachgebrauch zumeist von einer Notstandswährung spricht.

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