Die Wachstumstheorie besagt, dass ein kontinuierliches Wachstum für die wirtschaftliche Entwicklung einer Gesellschaft oder eines Betriebes unverzichtbar sei. Zugleich stellt die Theorie fest, dass es in der Regel zu unterschiedlichen Wachstumsphasen kommt, so dass neben einem tatsächlichen Wirtschaftswachstum auch Zeiten des Nullwachstums oder des Minuswachstums zu beobachten sind. Die sozialistische Wirtschaftslehre betrachtete die entsprechenden Phasen als zyklisch und unvermeidbar, während die kapitalistische Wirtschaftslehre davon ausgeht, dass ein Nullwachstum oder ein Minuswachstum durch geschicktes unternehmerisches Handeln verhindert werden kann und muss. Eine moderne kritische Wachstumstheorie untersucht, ob das Streben nach Wachstum um jeden Preis nicht in Wirklichkeit schädlich für die Gesamtwirtschaft eines Landes ist.