Bedarfsgerechtigkeit

Die Bedarfsgerechtigkeit bezeichnet in der Volkswirtschaftslehre ein Vergütungssystem, bei welchem die Einkommen der Werktätigen anhand ihres Bedarfs festgelegt werden. Ein anderer Begriff für Bedarfsgerechtigkeit ist Bedürfnisgerechtigkeit, konkurrierende Vergütungssysteme sind die Leistungsgerechtigkeit und die Kostengerechtigkeit. In Deutschland gilt die Bedarfsgerechtigkeit als Grundlage für die Festlegung von Mindestlöhnen; zudem spielt sie in der Beamtenvergütung durch Zulagen für den Familienstand und Kinder eine Rolle. Indirekt wird die Bedarfsgerechtigkeit als eine Art Verteilungsgerechtigkeit durch die Steuergesetzgebung hergestellt, da das Existenzminimum steuerfrei bleibt und niedrige Einkommen gering versteuert werden. Auch die Lohnfortzahlung für kranke Arbeitnehmer ist ein Bestandteil der Bedarfsgerechtigkeit.

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