Das Bernoulli-Prinzip beruht auf der Annahme, dass bei jeder Risikoabwägung und Risikoentscheidung der Entscheidungsträger sich einerseits auf die wahrscheinlichsten Erwartungswerte beruft, diese jedoch zumindest teilweise subjektiv bewertet. Das Bernoulli-Prinzip erklärt, aus welchem Grund bei identischen Voraussetzungen verschiedene Entscheidungsträger zu ähnlichen, jedoch nicht zu identischen Entscheidungen kommen. Gemäß des Bernoulli-Prinzips zieht der Entscheider die Variante vor, bei welcher er den größten Erfolg erwartet. Diese Erwartung lässt sich aber nicht sicher vorhersagen, so dass die Entscheidung letztendlich auf einer subjektiven Einschätzung der möglichen Ergebnisse beruht. Das Bernoulli-Prinzip lässt sich auf alle Entscheidungen übertragen, bei welchen das Ergebnis nicht sicher feststeht; entsprechend wird es häufig zur Erklärung von Anlageentscheidungen herangezogen.