Geldüberhang

Geldüberhang ist eine Situation, in welcher in einer Gesamtwirtschaft eine große Menge Geld vorhanden ist und dieser keine entsprechende Menge an Gütern entspricht. Eine entsprechende Situation entsteht, wenn die Geldmenge deutlich erhöht wird, während die nach den Gesetzen der Marktwirtschaft zu erwartende Inflation ausbleibt oder durch staatliche Maßnahmen wie Preisvorgaben unterbunden wird. Für die Bevölkerung stellt sich die Situation bei einem Geldüberhang so dar, dass sie zwar über ausreichende Geldmittel verfügt, für diese auf Grund des fehlenden Angebotes jedoch keine Waren erwerben kann. Ein Geldüberhang kann auch durch das bewusste Zurückhalten von Waren erzeugt werden, ein solches Verhalten ließ sich in Deutschland unmittelbar vor der Währungsreform nach dem Zweiten Weltkrieg beobachten. In einer zweiten Bedeutung bezeichnet der Geldüberhang eine gegenüber der Sollgeldmenge erhöhte Geldmenge und zählt zu den Kennziffern der Zentralbanken.

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